Gesunde Kinderernährung: Warum sie heute wichtiger ist den je

Veröffentlicht am 31. August 2025 um 17:02

Unsere Kinder sind die Erwachsenen von morgen – und doch starten sie heute nicht mehr mit denselben gesundheitlichen Voraussetzungen wie frühere Generationen. Übergewicht, Allergien, Lern- und Verhaltensstörungen sowie Autoimmunerkrankungen nehmen rasant zu. Ein zentraler Faktor: die moderne Ernährung mit stark verarbeiteten Lebensmitteln.

Früher gab es Haferbrei, ein Butterbrot mit Radieschen, einen Apfel oder ein Ei – heute landen gezuckerte Fertigmüsli, Quetschies oder Kakao auf dem Tisch. Statt Naturjoghurt mit saisonalen frischen Beeren essen Kinder Fruchtjoghurt mit Aroma, das mindestens 4-5 Stück Würfelzucker pro Becher enthält. Vollkornbrot und Gemüse wurden durch Toastbrot mit Nuss-Nougat-Creme, Fruchtsaft oder Limo und Fertigprodukte ersetzt. Diese Umstellung von frischen, nährstoffreichen Lebensmitteln hin zu Zucker und Zusatzstoffen trägt direkt zu Übergewicht, Allergien, Verdauungsproblemen, sowie der Entstehung von ADHS und Autoimmunerkrankungen bei. Ernährung ist damit ein zentraler Faktor der Kindergesundheit.

 

Wo stehen wir?

  • Übergewicht: In Österreich sind etwa 25-29 % der Kinder zwischen 5-17 Jahren übergewichtig oder adipös, in Deutschland fallen die Zahlen nur unwesentlich geringer aus (rund 19-26 %).
  • ADHS & Lernstörungen oder Autismus: Wird heute deutlich häufiger diagnostiziert als noch vor 20 Jahren. 
  • Autoimmunerkrankungen: wie juvenile Arthritis oder Diabetes Typ-I betreffen heute viel mehr Kinder als noch vor wenigen Jahrzehnten.
  • Allergien: fast ein drittel der Kinder heute sind betroffen.
  • Verdauungsprobleme, Schlafstörungen & Frühpubertät: nehmen stetig zu.

Was sind die Ursachen?

Nährstoffdichte statt Kalorienfülle: Kinder brauchen echte Lebensmittel statt leerer Kalorien. Hochwertige Proteine wie Fleisch, Fisch, Eier, Nüsse oder Hülsenfrüchte, gesunde Fette aus Butter (!), Olivenöl, Avocado oder Kokosfett und farbenfrohes Gemüse und Obst liefern die Bausteine für Wachstum und Gesundheit.

Protein zu jeder Mahlzeit: Eiweiß ist wichtig für Muskeln, Hormone und Gehirn. Kinder brauchen ca. 1–1,5 g pro kg Körpergewicht – z. B. durch Eier, Käse, Topfen, Linsen oder Nüsse, aber auch Fleisch - bevorzugt heimisch regional  statt "Antibiotika-gefütterte" Pute oder Huhn vom Discounter.

Vielfalt & Rotation: Statt immer derselben Lebensmittel sollten verschiedene Gemüse-, Obst- und Proteinquellen auf den Tisch, um das Mikrobiom zu stärken und Nährstoffvielfalt zu sichern.

 

Typische Ernährungsfehler

  • Zu viel Zucker & hochverarbeitete Produkte
  • Zu wenig hochwertiges Eiweiß
  • Angst vor Fett
  • Kaum Ballast- und Bitterstoffe
  • Einseitige, monotone Kost
  • Fehlendes Bewusstsein für die Wirkung von Ernährung auf Energie, Stimmung & Immunsystem

 

Gute Fette fördern Hirn & Hormone: Fette sind Treibstoff für die Entwicklung. Kinder sollten tierische Fette aus Butter, Eigelb oder Schlagsahne, pflanzliche Fette aus Olivenöl, Kokosfett, Avocado und Nüssen sowie Omega-3-Quellen wie Fisch, Algen oder Leinsamen bekommen. Auch Gamma-Linolensäure (z. B. Borretsch oder Hanf) und Cholin (Eier) sind wichtig.

Ballaststoffe & Bitterstoffe: Gemüse, Vollkorn, Obst und Nüsse fördern die Darmgesundheit, während Bitterstoffe aus Löwenzahn, Kohl, Endivie oder Radicchio Leber, Bauchspeicheldrüse und Verdauung anregen. Ein gesunder Darm stärkt Immunsystem, Stimmung und Entgiftung.

Weniger Industriezucker & Zusatzstoffe: Eine zuckerfreie Kindheit ist nicht nötig, aber es ist wichtig, bewusst zu Naschen. Natürliche Süßigkeiten bevorzugen, versteckten Zucker erkennen und stark gefärbte Kinderprodukte vermeiden.

Die 6 Prinzipien einer gesunden Kinderernährung

1. Gute Fette nutzen – als Treibstoff fürs Gehirn und die Hormone.

2. Vielfalt & Rotation – bunt essen stärkt das Mikrobiom.

3. Weniger Zucker & Zusatzstoffe – bewusst naschen statt Dauerzucker.

4. Protein zu jeder Mahlzeit – für Wachstum, Hormone und Konzentration.

5. Ballast- & Bitterstoffe fördern – für Darm, Immun- und Nervensystem.

6. Nährstoffdichte statt Kalorienfülle – echte Lebensmittel statt leere Kalorien.

 

Einfach ART.GERECHT. Punkt.

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